Bei Otavalo hab ich mit dem einen der beiden Mitwanderer vom Vortag noch eine schöne Umrundung der Kraterlagune des Cuicocha gemacht. Schlauerweise haben wir uns mit dem Taxi nicht wie alle anderen zum üblichen Startpunkt fahren lassen sondern zum Ende des Wanderweges und sind die Runde in umgekehrter Richtung gelaufen. Taxis findet man nämlich nur am Startpunkt und vom End- zum Startpunkt sind es langweilige sieben Kilometer Teerstraße…
Im Anschluss bin ich dann über Quito zur Quilotoa-Lagune (auch ein Kratersee, allerdings ohne Inseln – ich fand ihn nicht mehr so spannend, weil ähnlich) gefahren. Die Fahrt wurde aus mehreren Gründen interessant für mich – zum einen hatte ich in Quito nen netten Taxifahrer, der sich an meinen Spanischbemühungen erfreute und geduldig von sich aus das Gespräch auf Spanisch ne halbe Stunde lang weiter vorantrieb. Nach einem unübersichtlichen Bus-Ticketkauf landete ich dann leider nicht IN Latacunga, sondern an der Autobahnausfahrt NACH Latacunga, was aber auch ohne Hinweisschild trotzdem eine übliche und bekannte Haltestelle zu sein scheint. Die Auffahrt hoch, über den Zubringer gestolpert und dort noch zwanzig Minuten gewartet. Mein Anschlussbus kam (noch?) nicht, stattdessen nahm mich ein freundlicher Pickup-Fahrer mit (für den Preis des Busses, aber deutlich schneller). Und nun durfte ich eine Dreiviertelstunde spanisch sprechen, wenn auch mehr oder weniger das gleiche…
Die Lagune war dann eine nette sportliche Herausforderung (das Dorf am Kraterrand liegt auf 3910m und es gibt einen steilen Fußweg von etwa 250m in den Krater hinein zum Kratersee). Am nächsten Tag fuhr ich dann lieber noch zu einer Inkagrotte mit schöner Aussicht und dann weiter nach Baños de Agua Santa.
Da bin ich dann gleich drei Tage geblieben. Der Ort ist schön, fühlt sich sicher an und bietet gegen teures Geld jede Menge Outdoor-Spaß an: Canyoning (Abseilen in Wasserfällen), Ziplining, Rafting (Schlauchbootfahren im Wildwasser), Blicke auf den sehr aktiven Vulkan und Hausberg Tungurahua (Baños liegt quasi an dessen Fuß), in den Himmel schaukeln an der Casa del Arbol und vieles mehr. Und genau das habe ich auch in dieser Reihenfolge getan. Und ich habe das leckere Meerschweinchenessen ausprobiert, das hiesige Cuy ist aber deutlich grösser als die bei uns bekannten Meerschweinchensorten.
Und morgen geht es dann weiter gen Süden nach Cuenca.
Etwas möchte ich noch nachreichen, ein paar kurze Gedanken die ich die letzten Tage so hatte:
* 5 min Zeit für die Evakuierung sind wohl nicht viel, wenn man erst noch aufwachen muss, Schuhe braucht und dann noch ca. 15min Fußweg (gehen) bis zur Brücke vor sich hat…
* Ecuador schlägt Uruguay 2:1 und man ist ganz aus dem Häuschen
* Warum geht jemand, der Menschen hasst und sein Umfeld genauso wünscht wie zuhause, auf Reisen? Und dann auch noch in ein Gemeinschaftszimmer? Und terrorisiert dann alle Leute?
* Was denken Touristen, die in einem beinahe leeren Bus empört auf dem ihnen vom Computer zugewiesenen Platz beharren, sonst so, wenn sie nicht gerade von Nichtigkeiten im Urlaub aufgefressen werden?
Hängen dort überall so schöne Schaukeln herum? Sieht sehr schön dort aus!
Ja, es gibt schon so einige Stellen, wo ich Schaukeln am Hang gesehen habe. Einige kosten dann matürlich auch Eintritt. Diese hier ist die bekannteste und sie hat halt die tolle Aussicht sowohl über das Tal, als auch auf den Vulkan. Und kostet neben der 30-40 min Busfahrt für jeweils 1$ auch noch 1$ Eintritt.
Das Bild mit der Schaukel ist krass! So eine Wolke habe ich auch noch nicht gesehen. Sieht ja aus wie ein Vulkanausbruch.
Ok, jetzt habe ich die Bildunterschrift auch gelesen…
;-) ja, ist einer, wie Du schon herausgefunden hast.
Der Tungurahua (das ‚h‘ beim Sprechen auslassen) gilt als einer der aktivsten Vulkane Ecuadors und hat im Augenblick alle paar Tage kleinere Eruptionen. Ich hab bei den drei Nächten gleich mehrere erleben dürfen – und mit Ausnahme der einen kleinen, als ich beim Baumhaus war, hätte ich sie alle nicht allein bemerkt…
Alle etwa fünf Jahre rumpelt es dann mal so doll, dass der Ort vorsorglich evakuiert wird. Einige Ecken haben im Falle eines Ausbruchs etwa fünf Minuten ab dem Alarm Zeit zum flüchten…
Dein Vulkanschaukelbild kannst Du gleich mal bei 4Seasons hochladen. Die haben gerade so einen Wettbewerb mit Bildern, um die Leute nach draußen zu locken. So ein bisschen Zuschuss zur Reisekasse ist doch nicht schlecht, nicht dass Dir bei der heißen Asche noch die Schuhsohlen wegschmilzen.
„5 Minuten Zeit zum Evakuieren“ – das geht nur mit Training. Da gibt es doch den klasse Film „Zeit der Kannibalen“, indem einer der drei beteiligten Unternehmensberater in jedem neuen Hotelzimmer im Dunklen mit Stoppuhr übt seinen Koffer mit allen wichtigen Habseligkeiten zu packen.
Hey der Rattenkommentar wurde gelöscht!😱💀🐰⚡️
Wann fährst Du eigentlich zu denen da🗿? Bin schon sehr gespannt.
Hier wurde noch nix gelöscht. Aber jeder erste Kommentar eines neuen Nutzers muss erst von mir freigegeben werden
Na da bin ich aber erleichtert- keine Zensur also: Ich muss es wohl nicht richtig abgeschickt haben.
Hier nun noch mal mein Rattenkommentar: „Gib zu, das da auf dem Grill sind Ratten und keine Meersäue.“
Nein, das sind Cuys, total niedlich. Machen immer „cuy cuy“, wenn sie aufgeregt sind. Und sie sind fast immer aufgeregt, wenn Menschen in der Nähe sind. Vor allem, wenn die hungrig sind… ;-)
Zu „wem da“ soll ich denn fahren und wieso?
Ah, Du konntest mein Emoie nicht erkennen. Das war so eine Figur von den Osterinseln. Wolltest Du da nicht auch noch hin? Nicht das ich ungeduldig wäre…
Doch, doch, Osterinsel ist noch auf der Liste – sofern ich den Flug nicht verdaddel. Aber erst Anfang Februar, von Santiago de Chile. Letztes Ziel, bevor es wieder Heim geht… Und natürlich noch viele Kilometer bis dahin und vermutlich noch viele neue Eindrücke…